Malsching (801 m ü.N.) war die Pfarrgemeinde meiner Vorfahren. Hierhin zogen die Bewohner der umliegenden Dörfer jeden Sonntag in der Frühe zur Kirche, und Wallfahrten aus den umliegenden Dörfern und Gemeinden wurden zum benachbarten Turmberg mit seiner kleinen Turmberg-Kapelle „Maria zum guten Rat“ durchgeführt.
Hier befand sich auch, in unmittelbarer Nähe zur Kirche, die alte Volksschule, heute die Gemeindeverwaltung.
Die Kirche St. Margaretha stammt aus dem 14.Jahrhundert (1384 erste Erwähnung). Nach dem Krieg wurde sie mit der Entsiedelung der Deutschen aufgegeben. Erst 1990 wurde sie wieder als Pfarrkirche unter dem Namen „Kirche des Herzen des Gottessohnes“ geweiht.
Im Hintergrund sieht man das große Pfarrhaus, vor dem bei Feiern immer Aufstellung genommen wurde. Im keinen Totenhäuschen an der Friedhofsmauer wurden die Toten der Gemeinde bis zur Beerdigung aufgebahrt.
Die Kirchenglocken, im 2. Weltkrieg 1941 eingeschmolzen, wurden im Jahre 2001 (in Passau) wieder neu gegossen, vor Ort geweiht und in einem Umzug der Kirche zugeführt, wo Sie heute wieder über die umliegenden Felder und Täler zum Gebet läuten.
Die kleine Turmberg-Kapelle, 1856 wohl an der Stelle eines alten Wachturms erbaut, der die alten Handelswege von Friedberg und Hohenfurth kontrolliertem befindet sich ca. 600 m südlich vom eigentlichen Ort auf einem vorgelagerten Felsvorsprung.
Diese sehr charmante Kapelle, malerisch an die Felsen angelehnt befindet sich heute in einem sehr herunter gekommenen Zustand und ist sanierungsbedürftig.
Zahlreiche Spuren im Inneren der Kirche deuten jedoch darauf hin, dass hier der Denkmalschutz bereits tätig war und erste Untersuchungen durchgeführt hat. Wollen wir hoffen, dass auch diese Kapelle bald wieder in einen besseren Zustand versetzt wird.
In der Kirche selbst finden sich auch noch zahlreiche Spuren der ehemaligen deutschen Bevölkerung.
An der Kanzel des Gotteshaus noch ein Bild des letzten Pfarrers der deutschen Gemeinde, Pfarrer Irsigler.
Dieses Gedicht handelt von der Sehnsucht und der Liebe zur Heimat:
„Mein Malsching
Wo von steiler Bergeshöh‘
schaut in’s weite Land hinaus
still, ein traumverlornes Dörfchen –
dort, dort steht mein Vaterhaus.
Brausen auch oft wilde Stürme
über seine Dächer hin,
zieht’s mich doch zu meinem Malsching,
weil ich dort zu Hause bin.
Zwar ist es ein karger Boden
der nur schwer das Brot uns gibt,
dennoch wird von seinen Kindern
umso heißer er geliebt.
Wie ein treubesorgter Wächter
und des deutschen Landes Mal
schaut das Turmbergkirchlein nieder
in das friedlich stille Tal.
Einst des Ortes starke Wehre
in manch harter Kriegeszeit,
dient es heute höheren Zwecken
ist als Gnadenort geweiht.
Drunten von den Waldesauen
tönt der Hirtenknaben Lied,
klingen abgedämpft die Glocken,
wenn das Weidvieh heimwärts zieht.
Noch einmal in blaue Weiten,
schau ich von den Felsenhöh’n
und ich hör’s im Herzen schlagen
Gott wie ist die Heimat schön.
Und es dringt ein innig Beten
aus der Seele mit Gewalt:
Herrgott schirme unsere Heimat
schirm den schönen Böhmerwald!
Getextet von Pater Georg Watzkarsch für Ernst Irsigler zum Vortrag bei der Feierstunde am Staatsfeiertag (28.10.1936) in der Bürgerschule in Hohenfurt.“